Anti Bias

Heute haben wir unser Projekt „Anti-Bias-Fortbildungen in Kitas“ beim Netzwerktreffen der Kitaleitungen des Paritätischen vorgestellt. Trotz der großen Sorgen, was die finanzielle und personelle Lage der Kitas angeht, sind wir auf offene Ohren gestoßen. Besonders folgendes Video (https://www.youtube.com/watch?v=QRZPw-9sJtQ), welches die hohe Wirkmacht von Rassismus schon auf kleine Kinder zeigt, hat große Betroffenheit hervorgerufen.

Wir freuen uns bald mit vielen Teams eine diversitätsbewusste Haltung zu entwickeln und soziale Inklusion in Dortmund zu leben! 😊

Veranstaltungen

Im Rahmen der Internationalen Woche:

Intersektionalität – Solidarität aller Frauen miteinander

24.06.2023 15.00 – 17.00 Uhr

Dass „Frau-Sein“ ganz unterschiedlich aussehen kann, wissen wir schon lange. Aber wie ist es als Frau zu leben, wenn neben dem Patriarchat noch andere diskriminierende Strukturen wirken? Wie wirkt es sich aus, eine Frau mit Behinderung zu sein? Eine homosexuelle Frau? Eine Schwarze Frau?…

Der Ansatz der Intersektionalität von K. Crenshaw bietet eine Möglichkeit diese Verzweigungen und Überschneidungen besser zu verstehen und greifen zu können.

In diesem Workshop geht es darum durch gezielte Übungen, nachzuspüren, wie verschiedene gesellschaftliche Machtverhältnisse auf Frauen wirken. Ein „Erspüren“ dieser unterschiedlichen Wirklichkeiten gibt uns die Möglichkeit empathischer miteinander zu sein und uns als Verbündete (Allies) solidarisch füreinander einzusetzen, ganz unabhängig von unseren Unterschieden.  

Der Workshop findet in Kooperation mit einer SDG-Scout des Welthaus Dortmund e.V. statt.

Wir freuen uns über eine Spende, die der Arbeit des Frauenzentrums zu Gute kommt.

Anmeldung bis 09.06.2023 an f.eisen@frauenzentrum-dortmund.de

Der Anti-Bias-Ansatz in der Arbeit mit Kindern

14.06.2023 12.00 – 14.00 Uhr

Der Anti-Bias-Ansatz wurde Anfang der 1980er Jahre in den USA als Ansatz für Bildungsgerechtigkeit entwickelt. Seit Ende der 1990er Jahre ist er auch in Deutschland angekommen.

Der Ansatz bietet die Chance durch erfahrungsorientierte Übungen eigene Vorurteile aufzudecken und ein tieferes Verständnis für die Machtverhältnisse, Normvorstellungen und Ungleichheiten unserer Gesellschaft zu erlangen.

Eine diversitätsbewusste Haltung ermöglicht es uns Vorurteile und Diskriminierung frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen. So kann die pädagogische Arbeit offen für alle gestaltet werden und der Diskriminierungsschutz in Einrichtungen erhöht werden.

In diesem Workshop wird der Anti-Bias-Ansatz sowohl theoretisch als auch praktisch durch eine Übung vorgestellt.  Im Anschluss werden die weiteren Fortbildungsangebote des Frauenzentrum Dortmunds vorgestellt.

Highlight „kostenlos“

Anmeldung bis 09.06.2023 an f.eisen@frauenzentrum-dortmund.de

Kinderschutz in pädagogischen Einrichtungen

„Die Vertragsstaaten achten die […] Rechte und gewährleisten sie jedem […] Kind ohne jede Diskriminierung unabhängig von der Rasse1, der Hautfarbe, dem Geschlecht, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen, ethnischen oder sozialen Herkunft, des Vermögens, einer Behinderung, der Geburt oder des sonstigen Status des Kindes, seiner Eltern oder seines Vormunds.“ 2

Zu dieser in der UN-Kinderrechtskonvention geschlossenen Vereinbarung, hat sich Deutschland verpflichtet und sie 2010 verbindlich in das  Bundesgesetz aufgenommen, um sicherzustellen, „dass das Kind vor allen Formen der Diskriminierung oder Bestrafung“, aufgrund der genannten soziodemografischen Merkmale, „geschützt wird“.3

Gleichzeitig ist unsere Gesellschaft von Vorurteilen und zunehmender Polarität geprägt. Diese finden sich auch in pädagogischen Institutionen wieder. Wir alle haben Vorurteile und Voreingenommenheit (biases); viele davon sind unbewusst. Kinder erfahren schon im Kleinkindalter Ausgrenzung und wachsen in bestehende gesellschaftliche Macht- und Ungleichstrukturen hinein. Wir lernen bereits in der Kita implizit was und wer als „normal“ und in unserer Gesellschaft als zugehörig gilt.


[1] Gemeint ist rassistische Benachteiligung oder Benachteiligung wegen der ethnischen Herkunft. Unterschiedliche menschliche Rassen gibt es nicht.
[2]Generalversammlung der Vereinten Nationen, Konvention über die Rechte des Kindes, NYC, 20.11.1989, CRC/C/. GC/12, Art.2.1
[3] ebd.; Art.2.2

Anti-Bias-Fortbildungen

Das Frauenzentrum bietet seit April 2023 Fortbildungen für Fachpersonal in Kitas und anderen pädagogischen Einrichtungen an. Inhaltlich geht es darum den Diskriminierungsschutz von Kindern zu erhöhen mit Methoden des Anti-Bias-Ansatz. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte den nebenstehenden Links.

FAQ – häufig gestellte Fragen

1. Wie können Schließungstage vermieden werden?

Um Schließungstage zu vermeiden, bieten wir auch kitaübergreifende Fortbildungen an. Dazu können zwei oder mehr Kitas an mehreren Tagen jeweils einen Teil ihres Personals zu einer Fortbildungsgruppe zusammen kommen lassen. So können durch mehrere Fortbildungstage nach und nach alle Fachkräfte an der Fortbildung teilnehmen.

Weitere Antworten zu häufig gestellten Fragen folgen in Kürze

Finanzielle Förderung

Finanzielle Förderung möglich!

Laut Förderrichtlinien des LWL sind Aspekte des Anti-Bias-Ansatzes in pädagogischen Fortbildungen in 2023 förderfähig. Weitere Informationen finden Sie im Erlass, den Fördergrundsätzen und den FAQs zu Inhalten der Fortbildungen und den fachbezogenen Pauschalen des LWL.

Anträge können beim Jugendamt gestellt werden.

Bei Fragen, sprechen Sie uns gerne an!

Ihre Anlaufstelle in Dortmund

Stadt Dortmund

Jugendamt 

Abteilung „Inklusive Erziehung und Bildung“ 0231/50 298 40 (Mo. – Do. 7.30 – 13.30 Uhr)

Unser Angebot

Das Frauenzentrum bietet Fortbildungen an für Erzieher*innen und weiteres pädagogisches Fachpersonal.

Wir unterstützen Sie darin, die Qualität des Diskriminierungsschutz in Ihrer Einrichtung zu erhöhen. In einem geschützten Raum geben wir Ihnen die Möglichkeit Ihre Haltung und Praxis kritisch zu hinterfragen. Wir bieten sowohl eintägige Einführungen in den Anti-Bias-Ansatz oder einzelne Diskriminierungsformen an, als auch eine mehrtägige Begleitung für eine nachhaltige Umsetzung des Anti-Bias-Ansatzes in Ihrer Einrichtung.

Gerne stellen wir Ihnen ein individuelles Format zusammen. Sprechen Sie uns an!

Unsere aktuellen Fortbildungsveranstaltungen:

Alle Veranstaltungen können als ganztägiges Format (7 Std.) oder an zwei halben Tagen (je 3 Std.) gebucht werden. Das ganztägige Format enthält eine Mittagspause. Die Kosten belaufen sich jeweils auf 1100€ plus Fahrtkostenpauschale (50€ innerhalb Dortmunds, 75€ bis 50km von Dortmund).

Fortbildung „Diversitätsbewusste Erziehung“

Wie entstehen Vorurteile und Diskriminierung? Welche Verantwortung habe ich als Fachkraft?

Ziel dieser Fortbildung ist es, Ihr Team in einem gemeinsamen Lernprozess des Mit- und Voneinanderlernens, einer vorurteilsbewussten Haltung näher zu bringen. Dabei werden Fragen beantwortet wie „Was sind Stereotype?“, „Wann werden Stereotype zu Vorurteilen?“ und „Wann wird aus Vorurteilen Diskriminierung?“

Es wird ein Überblick über verschiedene Diskriminierungsformen gegeben. Dabei liegt der Fokus auf der Selbstreflexion von eigenen Vorurteilen. In einem sicheren und wertschätzenden Raum gibt die Referentin die Möglichkeit nachzuspüren, welche Auswirkungen Diskriminierung auf Individuen hat und von welcher gesellschaftlichen Privilegierung bzw. Diskriminierung jede*r einzelne*r Teilnehmende betroffen ist.

Der letzte Baustein der Fortbildung beschäftigt sich mit der Frage welche Auswirkungen es auf Kinder hat, als Abweichung von der Norm betrachtet zu werden, und wie dem durch die Repräsentation von Vielfaltsdimensionen in Bilderbüchern und Spielmaterial etwas entgegengesetzt werden kann.

Ein Mix aus Übungen zur Selbstreflexion und theoretischem Input sorgen für einen erfahrungsorientierten Lernprozess. Die Übungen sind anhand von Beispielen aus dem pädagogischen Alltag gestaltet und ermöglichen so einen leichten Praxistransfer.

Fortbildung „Rassismus“

Ist das Rassismus? Wo verletze ich ungewollt?

Ziel dieser Fortbildung ist es Wissen über die Diskriminierungsform „Rassismus“ zu erlangen. Dabei fokussiert die Fortbildung auf Anti-Schwarzen Rassismus. In einem gemeinsamen Lernprozess des Von- und Miteinanderlernens wird Wissen erlangt über die Entstehung von Rassismus und seine heutigen Auswirkungsformen.

In einem sicheren Raum setzen sich die Teilnehmenden mit der Sozialisation von Rassismus auseinander und stellen sich die Frage, wie eine rassismuskritische pädagogische Praxis aussehen kann. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Sprache und wie diese, sowohl gesprochen als auch bildlich, Rassismus reproduzieren und damit verfestigen kann.

Ein Mix aus Übungen zur Selbstreflexion und theoretischem Input sorgen für einen erfahrungsorientierten Lernprozess. Die Übungen sind anhand von Beispielen aus dem pädagogischen Alltag gestaltet und ermöglichen so einen leichten Praxistransfer.

Diskriminierungsschutz mit Hilfe des Anti-Bias-Ansatz

Der Anti-Bias-Ansatz bietet Methoden, um unbewusst erlernte Vorurteile zu hinterfragen und aktiv zu verlernen (aufzubrechen und zu korrigieren). Dafür braucht es Wissen über die Entstehung von Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung, sowie eine tiefgehende Selbstreflexion über die eigene Positionierung in der Gesellschaft und die damit einhergehenden Privilegien.

Umsetzung in pädagogischen Einrichtungen

1. Einnehmen einer diskriminierungsbewussten Haltung im Team

Um Diskriminierung erkennen und vorbeugen zu können, ist die Betrachtung der eigenen Haltung nötig. Pädagogische Maßnahmen lassen sich nur zielführend umsetzen, durch eine diskriminierungsbewusste Haltung. Eine diskriminierungsbewusste Haltung einzunehmen, ist wie eine Brille aufzusetzen, durch die alle pädagogischen Vorgänge und Ziele betrachtet werden. In unserer Fortbildung schauen wir uns diese Brille näher an. Denn diese braucht es, um bestehende Normvorstellungen aufbrechen zu können.

2. Erwerb von Handlungswissen, um die Umgebung und die päd. Arbeit des Fachpersonals diversitätsbewusst zu gestalten und soziale Inklusion zu fördern

Im nächsten Schritt betrachten wir durch diese „Brille“ die Spielmaterialien und die räumliche Gestaltung der Einrichtung und hinterfragen, welche impliziten Botschaften durch sie gesendet werden. Auch Spiele, Lieder und Feste können diversitätsbewusst gestaltet werden.

3. Erprobung von Methoden zur Anwendung des Anti-Bias-Ansatzes, um eine vorurteilsbewusste Haltung, im Kontext gesellschaftlicher Diversität, an Kinder und Bezugspersonen vermitteln zu können

Im letzten Schritt werden pädagogische Maßnahmen mit den Kindern und Begleitpersonen der Einrichtung erprobt, geplant und durchgeführt. Dazu wird bereits erprobtes Material, beispielsweise der Fachstelle Kinderwelten, angewendet oder eigene Projekte entwickelt.

Unseren Flyer finden Sie hier.


Der Anti-Bias-Ansatz

„Anti-Bias-Arbeit strebt soziale und politische Verhältnisse an, in denen alle Menschen gleiche Chancen auf Anerkennung, Teilhabe und Entfaltung haben.“1

Anti Bias
• „macht Diskriminierung emotional und kognitiv begreifbar
• bezieht sich auf alle Formen von Diskriminierung ohne diese gleichzusetzen oder zu hierarchisieren
• setzt an den Diskriminierungserfahrungen der Einzelnen an und bringt diese in Verbindung mit den verschiedenen Ebenen von Diskriminierung
• betont die Gleichwertigkeit von Menschen und die Anerkennung von Unterschieden auf der Basis von Gemeinsamkeiten
• ist ein nie abgeschlossener Lern- und Reflexionsprozess“2

Entstanden ist der Anti-Bias-Ansatz in den 1980er Jahren in den USA. Louise Derman-Sparks und Carol Brunson-Phillips entwickelten, inspiriert von der Social Justice Bewegung und der Schwarzen Bürger*innenrechtsbewegung in den USA, einen Ansatz für Bildungsgerechtigkeit, auch für den Bereich der Kindheitspädagogik. „Für ihre Arbeit war es grundsätzlich, auch die Auswirkungen der gesellschaftlichen Machtverhältnisse auf die Einzelnen sowie das Miteinander zu betrachten und nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen.“3

In den 1990er Jahren, nach der offiziellen Abschaffung der Apartheid, wurde der Anti-Bias-Ansatz in Südafrika weiterentwickelt und Lerneinheiten u.a. für Kinder und Jugendliche entwickelt.

Ende der 1990er Jahre wurde der Ansatz durch Kontakt mit Louise Derman-Sparks von der Fachstelle Kinderwelten adaptiert, die den Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung © speziell für Kitas entwickelte. 4


[1] anti-bias-netz(Hg.),(2021):Vorurteilsbewusste Veränderungen mit dem Anti-Bias-Ansatz (2.Auflage).Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau. S.15.
[2] anti-bias-netz: https://www.anti-bias-netz.org/start/anti-bias/ (abgerufen am 04.04.2023)
[3] anti-bias-netz(Hg.),(2021):Vorurteilsbewuste Veränderungen mit dem Anti-Bias-Ansatz (2.Auflage).Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau. S.15
[4] ebd.

Fortbildungen

Pflichtfortbildungen nach §53 und §43

Für Betreuungskräfte in der stationären und ambulanten Betreuung


-Seminare, die man gerne besucht-

  • Wir vermitteln unsere Inhalte mit hohem Praxisbezug weil unsere Dozentinnen über jahrelange Erfahrung in sozialen Berufen verfügen.
  • Wir legen Wert auf den aktiven Einbezug der Teilnehmenden um einen größtmöglichen Lernerfolg zu erzielen.
  • Neben der Fachlichen Weiterbildung erfährt man in unseren Seminaren durch den Austausch mit Gleichgesinnten Inspiration und Motivation für den oft belastenden Alltag.


Unsere Seminare haben jeweils eine Dauer von 4 Stunden und finden Montagnachmittag in der Zeit von 14:30 Uhr bis 18:30 Uhr in unseren Seminarräumen im Frauenzentrum, Minister-Stein-Allee 6 in 44339 Dortmund statt. Ein Zertifikat wird am Ende des Seminars ausgehändigt. Die Teilnahmegebühr beträgt € 40.- pro Seminar.

Kursplan 2023

Zur Anmeldung hier klicken

15. MaiSoziale GesundheitWas ist das und kann ich dazu beitragen?

…für die, die sich mit Gesundheit anstatt mit Krankheit auseinander setzen möchten
22. MaiGedächtnistraining – mit Musik und Bewegung

…für die, die sich neue Angeboten für Ihre Pflegempfänger wünschen
29. MaiLebensraum BettWie gelingt gute Einzelbetreuung

…für die, die noch bessere Einzelbetreuung anbieten möchten
5. JuniWege zum Menschen – Kommunikation, Konflikte, Deeskalation

…für die, die ihren Methodenkoffer für gelingende Kommunikation füllen möchten
12. JuniPraxisreflexion

…für die, die sich gerne über ihren Alltag mit anderen austauschen
19. JuniKreative Angebote in der Betreuung – Ideen mit Alltagsmaterialien

…für die, die mit wenig Aufwand große Wirkung erzielen wollen
26. JuniResilienz – Wie bleibe ich gesund in belastendem Alltag

…für die, die sich Werkzeuge für ihr Wohlbefinden wünschen
3. JuliTod und Trauer – Palliative Begleitung

…für die, die sich über die Belastung dieser schwierigen Aufgabe austauschen möchten und die, die sich mehr Sicherheit im Umgang mit Sterbenden wünschen
10. JuliProzess des Alterns typische Alterserkrankungen

…für die, die ihr Wissen auffrischen möchten
17.JuliPraxisreflexion

…für die, die sich gerne über ihren Alltag mit anderen austauschen