Wir bedanken uns für die Spende der Volksbank Dortmund-Nordwest eG

Wir hatten das Glück 2000€ aus dem Spendentopf aus Gewinnsparmitteln der Volksbank Dortmund-Nordwest eG zu bekommen. Dafür bedanken wir uns!

Mit diesem Geld wird die Kita Abenteuerland in Zusammenarbeit mit dem Anti-Bias-Projekt zwei diversitätsbewusste Bücherkoffer anschaffen.

Kinderbücher sind wichtige Medien, denen Kinder Informationen über die Welt entnehmen. Auch aus Kinderbüchern konstruieren sich Kinder ihr Bild von sich selbst und von anderen Menschen. Wir haben festgestellt, dass die meisten Kinderbücher die gesellschaftlichen Machtverhältnisse widerspiegeln. So finden sich in den Büchern mehrheitlich oder ausschließlich weiße Charaktere, Mittelschichtsfamilien, heteronormative zweigeschlechtliche Rollenbilder und Charaktere ohne sichtbare BeHinderung.“[1]

Ziel des Projekts ist es allen Kindern in unserer Kita die Möglichkeit zu geben ihre Identität in Büchern zu stärken, sich und ihre Familien wiederzufinden, Vielfalt zu erfahren und Geschichten über das Handeln gegen Ungerechtigkeiten, Unterdrückung und Diskriminierung zur Verfügung zu haben. Wir werden Bücher anschaffen, in denen sich die Vielfalt dieser Gesellschaft widerspiegelt: alleinerziehende Elternschaft, Sprachenvielfalt, BeHinderungen, Fluchterfahrungen, Armut, geschlechtliche Vielfalt, verschiedene Religionen, Körperformen, etc,…

Für die Auswahl der Bücher orientieren wir uns an den Bücherlisten der Fachstelle Kinderwelten, die seit über 20 Jahren zu Diskriminierung, Empowerment und Vielfalt in der Kita forscht, veröffentlicht und fortbildet.

Durch regelmäßiges Lesen und Betrachten der Bücher werden die Kinder in ihrer Identität gestärkt und bestärkt sich gegen Ungerechtigkeit einzusetzen und unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

Die Schriftstellerin Chimamanda Adichie formulierte, „Stories have been used to dispossess and to malign, but stories can also be used to empower and to humanize“ – „Geschichten wurden verwendet, um zu enteignen und zu verleumden, aber Geschichten können auch verwendet werden, um zu stärken und mehr Menschlichkeit zu zeigen.“

[1] https://situationsansatz.de/fachstelle-kinderwelten/

Fachtag Vorurteilsbewusst handeln in Kita, Grundschule und OGS in Hamm

Vom 27.-28. März 2025 wird unsere Referentin aus dem Anti-Bias-Projekt gemeinsam mit zwei externen Referentinnen einen Fachtag in Hamm gestalten. Veranstalter des Fachtags ist die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Hamm.

Die Vielfalt unserer Gesellschaft wird nirgends so gut abgebildet, wie in unseren Bildungs- und Betreuungseinrichtungen: Kinder, Eltern, Kolleg*innen – Mitarbeiter*innen in Kita, Grundschule und OGS haben es Tag für Tag mit ganz unterschiedlichen Menschen zu tun. Immer wieder aufs Neue erleben sie die Vielfalt an Sprachen, Familiengeschichten, Religionen, sozioökonomischen Lebenssituationen und Werten, die unsere pluralistische Gesellschaft ausmacht. Jedoch haben nicht alle Menschen die gleichen Chancen, so wie sie sind, anerkannt und wertgeschätzt zu werden.

An diesem Fachtag werden wir uns anhand des Anti-Bias-Ansatzes intensiv mit den Themen Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen und uns fragen, welche Rolle beispielsweise Sprache, die Lernumgebung und eine kritische Haltung für gesellschaftliche Veränderungen spielen. Was wird benötigt, um Kindern von Beginn an mehr Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit zu ermöglichen?

Dabei wird es immer wieder ganz konkret um die Chancen und Herausforderungen im Arbeitsalltag gehen:

# Welche Spielmaterialien und Bücher können dich und deine Einrichtung dabei unterstützen, vorurteilsbewusst zu arbeiten?
# Welche Möglichkeiten hast du im Alltag, Kinder, Eltern und Kolleg:innen, die von Diskriminierung betroffen sind, zu empowern und zu stärken?
# Was ist deine eigene Rolle in unseren Strukturen sozialer Ungleichheit?

Wir bieten an diesen beiden Tagen einen geschützten Raum, um sich anhand von Übungen, Inputs und kollegialem Austausch diesen und ganz eigenen Fragen zu widmen. Ziel des Fachtages ist es, die Teilnehmenden mit einem gut gefüllten Werkzeugkoffer mit neuen Vernetzungen und Motivation wieder nach Hause zu entlassen.

Weitere Informationen und Anmeldung hier

Intersektionalität verstehen

Wir haben das Glück ein Teil der interaktiven „Exit Racism“ Ausstellung über Alltag und Struktur von Antimuslimischem Rassismus zu sein. Diese Ausstellung führt junge Menschen durch interaktive Stationen auf sensible Weise an das Thema Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus heran und motiviert die Besucher*innen zu solidarischem Handeln. Sie verdeutlicht den strukturellen und alltäglichen Rassismus, mit dem viele Menschen in ihrem Leben konfrontiert werden.

Peer-Begleiter*innen führen Gruppen durch die 90-minütige Ausstellung. Junge Menschen erleben durch die interaktiven Stationen, wie sie sich gegen antimuslimischen Rassismus einsetzen und engagieren können. Die Ausstellung kann im Studio 41 in Dortmund besucht werden. Weitere Infos über die Ausstellung und zur Anmeldung findet ihr beim Welthaus Dortmund e.V.

Im Rahmen der Ausstellung geben wir einen Fachkräfteworkshop zum Thema „Intersektionalität verstehen“. Dass der Bildungserfolg von Kindern von ihrem sozioökonomischen Status abhängt ist mittlerweile belegt. Neben dem sozioökonomischen Status gibt es jedoch noch viele andere Dimensionen, die den Bildungserfolg beeinflussen. In diesem Workshop geht es darum, diese verschiedenen Dimensionen kurz zu beleuchten und zu diskutieren, wie es wirkt, wenn mehr als eine Dimension das Leben eines Menschen beeinflusst. Das Konzept von Intersektionalität wird sowohl theoretisch beschrieben als auch durch eine Übung erfahrbar.

Der Workshop ist offen für alle Interessierten und ihr könnt euch bei Interesse im Welthaus anmelden. Wir freuen uns auf euch 🙂

Kostenloses Webinar

Der Anti-Bias-Ansatz wurde Anfang der 1980er Jahre in den USA als Ansatz für Bildungsgerechtigkeit entwickelt. Seit Ende der 1990er Jahre ist er auch in Deutschland angekommen.

Der Ansatz bietet die Chance, durch erfahrungsorientierte Übungen eigene Vorurteile aufzudecken und ein tieferes Verständnis für die Machtverhältnisse, Normvorstellungen und Ungleichheiten unserer Gesellschaft zu erlangen.
Eine diversitätsbewusste Haltung ermöglicht es uns, Vorurteile und Diskriminierung frühzeitig zu erkennen und ihnen vorzubeugen. So kann die pädagogische Arbeit offen für alle gestaltet werden und der Diskriminierungsschutz in Einrichtungen erhöht werden.

In diesem Workshop wird der Anti-Bias-Ansatz sowohl theoretisch als auch praktisch durch eine Übung vorgestellt.

Anmeldungen sind hier möglich.

Informationen zu weiteren Veranstaltungen des Anti-Bias-Projekts finden Sie hier.

Im Gespräch bleiben über den Rechtsruck

Die Wahlergebnisse aus Sachsen und Thüringen beschäftigen Deutschland im Moment stark. Einige Menschen sind überrascht und schockiert, andere sehen ihre Befürchtungen bestätigt und haben Angst vor den Folgen vor Allem für Menschen die von Diskriminierung betroffen sind.  

Der Bundesverband der AfD gilt laut Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall. Der Landesverband der AfD in Thüringen gilt bereits als gesichert rechtsextrem.[1] Das erste Mal seit dem 2. Weltkrieg hat eine vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Partei die meisten Stimmen in einem deutschen Bundesland bekommen. [2]

In NRW wird ein neuer Landtag erst 2027 wieder gewählt. Kommunalwahlen finden jedoch schon in einem Jahr statt, im Herbst 2025. Bei der letzten Kommunalwahl haben rechte Parteien glücklicherweise nicht genug Stimmen bekommen, um großen Einfluss zu nehmen (AfD 5,48%, Die Rechte 1,12%).[3]

Lasst uns das nächste Jahr nutzen, um in Gesprächen zu bleiben mit unseren Familien, Nachbar*innen und auch in unseren Teams auf der Arbeit, damit rechte Parteien in NRW und Dortmund auch weiterhin nicht an die Macht kommen. Und lasst uns auch besonders die Menschen in Ostdeutschland unterstützen, die trotz der immer gefährlicher werdenden Lage, weiterhin politische und soziale Arbeit leisten – durch Spenden, Worte und Anerkennung.

Eine Möglichkeit im Team über Diversität und Wertschätzung zu sprechen sind unsere Anti-Bias Fortbildungen. Wer sich über den Anti-Bias-Ansatz und unsere Fortbildungen informieren möchte, kann dies kostenlos in unserem Webinar „Der Anti-Bias-Ansatz in der Arbeit mit Kindern“ in Kooperation mit RuhrFutur am 5.11. von 14.30-16.00 Uhr tun. Anmeldungen sind in Kürze hier möglich.


[1] https://www.tagesschau.de/inland/regional/thueringen/mdr-niederlage-vor-gericht-thueringer-afd-scheitert-mit-klage-gegen-verfassungsschutz-100.html

[2] https://www.zdf.de/nachrichten/einfache-news/einfache-sprache-landtagswahl-thueringen-hoecke-afd-100.html

[3] https://wahlen.digistadtdo.de/wahlergebnisse/Kommunalwahl2020/05913000/html5/Ratswahl_NRW_22_Gemeinde_Stadt_Dortmund.html

Diversitätsbewusst (vor)lesen – Wir bieten eine neue Fortbildung!  

Als Folgefortbildung zu „Diversitätsbewusste Erziehung“ bieten wir jetzt Teil 2 mit dem Titel „Diversitätsbewusst (vor)lesen“ an. In dieser Fortbildung geht es darum, dem Team das nötige Handwerkszeug an die Hand zu geben, um den Bücherbestand der Kita kritisch zu überprüfen und Kriterien für die Neuanschaffung von Büchern zu haben. In einem Mix aus theoretischem Input und praktischen Übungen, wird Wissen erlangt darüber, wie Kinder ihre Ich- und Bezugsgruppenidentität bilden und warum Repräsentation dafür so wichtig ist. Außerdem räumt die Referentin mit einigen Mythen auf, in Bezug darauf, ab wann Kinder Diskriminierung wahrnehmen und reproduzieren.

Diversitätsbewusste Erziehung in der DASA Dortmund

Am 18. März waren wir von der DASA Dortmund gebucht, um die Moderator*innen für die neue Respekt Ausstellung fortzubilden.

Die Ausstellung „Respekt. Eine Ausstellung übers gemeinsam verschieden sein“ beginnt am 19. April und widmet sich der Frage, wie wir in einer vielfältigen Gesellschaft respektvoll miteinander umgehen können. Die Ausstellung der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund gibt dem „Respekt“ einen interaktiven Raum. Das neue Projekt lädt Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren dazu ein, sich Fragen nach Identität, Diskriminierung und Gleichberechtigung anzunähern.

Wer bin ich? Wie sehe ich andere? Welche Vorurteile habe ich? Wie gehen wir miteinander um? Die Stationen in der Ausstellung regen zum Zuhören, Nachdenken, zum Austausch miteinander und zu neuen Handlungsmustern an. Das Projekt und das Vermittlungsprogramm bieten Schüler*innen vielfältige Möglichkeiten, ihren Perspektiven und Wünschen aktiv und kreativ Ausdruck zu verleihen.

Die Ausstellung hat erkannt, dass Aspekte von Vielfalt und Diskriminierung auch in Schule, Ausbildung, Berufsorientierung oder beim Berufseinstieg eine große Rolle spielen. Da war unsere Fortbildung „Diversitätsbewusste Erziehung“ natürlich perfekt, um die Moderator*innen, die durch die Ausstellung führen und teilweise auch Workshops mit Schüler*innengruppen durchführen, auf die Ausstellung vorzubereiten.

Es war eine sehr spannende Fortbildung mit einer diskussionsfreudigen Gruppe und wir freuen uns schon, die Ausstellung bald zu besuchen 😊

Ramadan kareem!

Wir wünschen allen muslimischen Mitarbeiter*innen, Freund*innen, Klient*innen und Kund*innen des Frauenzentrum Dortmund einen gesegneten Ramadan.

Der Ramadan ist der höchste Monat für Muslim*innen und lädt zur Besinnlichkeit auf. Besinnen auf das Wesentliche, den Glauben und sich selbst. In dieser Zeit wird von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang kein Essen oder Trinken konsumiert. Es geht im Ramadan aber nicht nur darum, bewusst mit dem Konsum von Essen umzugehen, sondern auch anderes wie Medien, Alkohol, etc. bewusst oder gar nicht zu konsumieren.

„Ganz wichtig: Wer muslimische Mitschüler*innen oder Kolleg*innen hat, die im Ramadan fasten, sollte anerkennen, dass sie es freiwillig und gerne tun. Sie müssen niemandem leidtun, und man muss in ihrer Anwesenheit auch nicht auf Essen und Trinken verzichten, denn für Fastende gehört es dazu, in solchen Situationen stark zu bleiben. Um ihnen Respekt zu zeigen, kann man sie während der Fastenzeit mit „Ramadan Mubarak“ oder „Ramadan Kareem“ grüßen.“1

Wie kann man den Schutz seiner Mitmenschen vor solchen sogenannten Mikroaggressionen sicherstellen? Fragen Sie sich, welche gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse zu negativen Biases (Vorurteile) über den Ramadan und den Islam führen? Diese Biases werden in den Medien und unserer Sozialisation immer wieder reproduziert. Sie prägen uns alle.  Doch wie können wir uns davon „frei“ machen? Schauen Sie doch mal in unserem Fortbildungsprogramm vorbei und kommen sich selbst auf die Schliche. Es lohnt sich!

1https://www.faz.net/podcasts/wie-erklaere-ich-s-meinem-kind/ramadan-und-seine-bedeutung-fuer-muslime-fuer-kinder-erklaert-19570430.html Abruf am 12.03.24

Fotocredits: Thirdman bei pexels.com

Das sagen unsere Teilnehmenden

„Die Teamfortbildung zum Thema ‚Diversitätsbewusste Erziehung‘ mit Frauke Eisen war eine inspirierende und bereichernde Erfahrung für unser Team in der Kita Abenteuerland. Frau Eisen vermittelte uns nicht nur ein tiefgreifendes Verständnis für den Anti-Bias-Ansatz, sondern brachte auch erste Impulse mit, die wir direkt in unserer täglichen Arbeit mit den Kindern anwenden können. Ihr fundiertes Wissen und ihre einfühlsame Art haben uns dabei geholfen, unsere eigenen Vorurteile zu erkennen und aktiv daran zu arbeiten, eine offene und inklusive Umgebung für alle Kinder zu schaffen. Wir sind dankbar für diese wertvolle Fortbildung und können sie wärmstens empfehlen.

Ingo M., Leitung der Kita Abenteuerland

Wir haben in der Vergangenheit unter anderem für RuhrFutur und die DASA Dortmund Fortbildungen gegeben.

Einblicke aus unserer Evaluation 2023

Wir wollten wissen, was die wichtigste Erkenntnis der Teilnehmenden aus der Fortbildung ist und haben unter anderem folgende Antworten bekommen:

„Wie versteckt manche Diskriminierungen ablaufen und ich mich auch davon nicht freisprechen kann.“

„Wir neigen alle zum Diskriminieren, es ist wichtig, das Bewusst zu haben und offen für den Austausch mit scheinbar Anderen zu bleiben, wir haben mehr gemeinsam als wir denken“

Das Anti-Bias-Projekt in 2023

Im April 2023 startete unser neues Anti-Bias-Projekt und nach der Auswertung der Evaluation des letzten Jahres freuen wir uns, einige Ergebnisse vorstellen können.

Im Jahr 2023 haben wir 7 Fortbildungen und 16 Informationsveranstaltungen durchgeführt. Dabei wurden über 350 Menschen erreicht. Auf besonders großes Interesse stieß die Fortbildung „Diversitätsbewusste Erziehung“.

Wir wollten wissen, was die wichtigste Erkenntnis der Teilnehmenden aus der Fortbildung ist und haben unter anderem folgende Antworten bekommen:

„Wie versteckt manche Diskriminierungen ablaufen und ich mich auch davon nicht freisprechen kann.“

„Wir neigen alle zum Diskriminieren, es ist wichtig, das Bewusst zu haben und offen für den Austausch mit scheinbar Anderen zu bleiben, wir haben mehr gemeinsam als wir denken“

In den folgenden Grafiken wird die hohe Zufriedenheit der Teilnehmenden mit der Fortbildung deutlich: